
Den größten Konvent der Franziskanerinnen außerhalb von Vöcklabruck gibt es im Krankenhaus St. Josef in Braunau, das die Kongregation am 19. März 1935, dem Tag des hl. Josef, von der Stadt Braunau kaufte. Derzeit sorgen neun Schwestern dafür, dass der „franziskanische Geist“ in St. Josef auch jetzt nach etwas mehr als 125 Jahren noch weiterlebt. Die ersten drei geistlichen Schwestern arbeiteten bereits 1899 in Braunau. Der Höchststand wurde 1974 mit 74 Schwestern erreicht.
Konventverantwortliche im Krankenhaus Braunau ist seit 1. Oktober 2021 Sr. Maria. Sie kümmert sich um die Belange der Mitschwestern und dass die franziskanische Ordensspiritualität in der Schwesterngemeinschaft gelebt wird. Zudem betreut sie einmal in der Woche die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenwohnheims der Franziskanerinnen von Vöcklabruck in Maria Schmolln seelsorglich.
Sr. Katharina ist Krankenhausoberin und Krankenhausseelsorgerin sowie Migrationsbeauftragte des Hauses. Sr. Isabel arbeitet zum einen als Kindergartenhelferin im Betriebskindergarten „Kinderland St. Josef“, zum anderen ist sie als leitende Altenheimseelsorgerin im Bezirksseniorenwohnheim tätig. Durch zahlreiche Dienste unterstützen aber auch die anderen Schwestern – Sr. Gisela, Sr. Blasia, Sr. Edburg, Sr. Regis und Sr. Rafaela – den Konvent und das Krankenhaus, so zum Beispiel im Verbandsstoffraum, durch Gartenarbeit, das Austragen der Zeitungen oder am Infotisch.
Neben diesen Tätigkeiten sind die Schwestern vor allem aber durch Gebet und aufmunternde Worte tagtäglich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Braunau da. „Wichtig ist ein gesunder Draht zum Haus. Ein gegenseitiges Annehmen in unserer schnelllebigen Zeit stärkt eine gute Atmosphäre“, ist Sr. Maria überzeugt.
„Einfluss des Ordens soll spürbar sein“
Der Ordenscharisma-Satz „Mit Christus an der Seite der Menschen“ ist für die Ordensfrauen ein wichtiger Wegweiser und prägt den Dienst der Schwestern, ihr Miteinander und ihre Begegnungen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Im Krankenhaus soll der Einfluss des Ordens spürbar sein – das ist mir wichtig“, betont Krankenhausoberin Sr. Katharina.
Sr. Katharinas Verbindung zum Krankenhaus St. Josef reicht weit zurück: Sie ist mit MR Dr. Adalbert Pascher weitschichtig verwandt, dem ersten ärztlichen Leiter des Krankenhauses von 1894 bis 1929. Während seines Wirkens – 1899 – hatten die Franziskanerinnen von Vöcklabruck die Pflege im Haus übernommen
Die Menschen im Zentrum
Das Krankenhaus St. Josef versteht sich als „persönliches Ordensspital“, in dem die ihm anvertrauten Menschen bestmöglich betreut werden. Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden in Braunau ein familiäres Umfeld vor. Im Mittelpunkt stehen die Menschen und ihre Bedürfnisse, die im Krankenhaus Wertschätzung, Begleitung mit hoher fachlicher und menschlicher Kompetenz und Zuwendung sowie auch spirituelle Begleitung erfahren.
Der Schutz ungeborenen Lebens, Beistand bei ethisch schwierigen Entscheidungen, palliative Betreuung und würdevolle Sterbebegleitung sowie Toleranz und Wertschätzung gegenüber anderen Kulturen und Glaubensrichtungen haben im Krankenhaus St. Josef einen hohen Stellenwert.



