Expertinnen und Experten aus dem Innviertel präsentierten im Mai beim 2. Mamma Forum Innviertel im Veranstaltungszentrum Braunau Fachvorträge zu aktuellen Themen der Brustgesundheit
Brustkrebs ist weithin die häufigste Tumorerkrankung von Frauen. Erfreulicherweise gibt es ständig Fortschritte in der Diagnostik und Therapie, durch die die Heilungsraten gesteigert werden können. Drei von vier Frauen können heute dauerhaft geheilt werden.
„Nachdem voriges Jahr das Startersymposium des Innviertler-Mamma Forums vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried organisiert worden ist, trafen sich die Kolleginnen und Kollegen aus Braunau, Ried und Schärding diesmal in Braunau“, betonte Prim Dr. Gottfried Hasenöhrl, Leiter des Brustgesundheitszentrum Braunau. „Das weitgefächerte Themenfeld und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Berufszweigen, die sich mit der Betreuung der Brustpatientinnen beschäftigen, zeigen die vielfältigen und immer noch zunehmenden Aspekte, die diese Krankheit aufwirft. Ziel ist nicht nur, sich fachlich darzustellen und weiterzubilden, sondern natürlich auch die gutnachbarlichen Beziehungen mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen zu pflegen.“
Der Fachvortrag von OA Dr. Peter Wurm (Leiter Brustgesundheitszentrum Ried) beschäftige sich mit der operativen Therapie von zentralen Mammatumoren im Bereich der Brustwarze und konnte mit Bildern eindrucksvoll die guten kosmetischen Ergebnisse einer modernen Brusterhaltenden Operation zeigen.
OA Dr. Markus Gapp (Radiologie Krankenhaus Braunau) brachte ein Update zur Diagnostik von Brustkrebs, die je nach Lage und Aussehen unterschiedliche Methoden benötigt, wie zum Beispiel eine stereotaktische Biopsie bei Läsionen, die im Ultraschall nicht sichtbar sind.
OÄ Dr. Lyudmyla Zaunmayr (Gynäkologie Krankenhaus Braunau) referierte zum Thema genetische Beratung bei familiären Brust- und Eierstockkrebs. Hier wurden zuletzt neue Mutationen außerhalb der bereits bekannten Brustkrebs-Gene BRCA 1 und 2 in die Testung mit aufgenommen. Die Testung wird an einer Blutprobe durchgeführt. Aufgrund der möglichen Auswirkungen auf das weitere Leben der Patientin bzw. deren Familie muss zuvor jedoch unbedingt ein Beratungsgespräch durchgeführt werden.
Prim. Dr. Florian Roitner (Innere Medizin 2 Krankenhaus Braunau) stellte eine neue Unterteilung von Brustkrebs vor (Her2-low), die dank eines kürzlich zugelassenen Medikaments bereits jetzt Bedeutung für die Therapie bei metastasiertem Brustkrebs hat.
Interessiert folgten die Zuhörerinnen und Zuhörer auch den Ausführungen von Referentin DGKP Gerlinde Joos (Breast Care Nurse Klinikum Schärding), die ihren Beruf und die vielfältigen Aufgaben einer Breast Care Nurse vorstellte und so zu einer zentralen Ansprechpartnerin für Frauen mit Brutkrebs von der Diagnose an werden.
Mit dem Ziel, die hervorragende fachliche Kompetenz im Innviertel sowie die Zusammenarbeit der verschiedensten Disziplinen weiter zu fördern, wurde von Prim. Dr. Christoph Kopf (Leiter Brustgesundheitszentrum Schärding) die Einladung zum 3. Mamma Forum Innviertel ausgesprochen, das nächstes Frühjahr in Schärding stattfinden soll.