Narkosegase, die bei der Anästhesie zum Einsatz kommen, sind Treibhausgase, die in die Atmosphäre abgegeben werden und damit die Umwelt schädigen können. Im Krankenhaus St. Josef Braunau wurde der Einsatz dieser Gase bisher bereits erheblich reduziert. Mit einem Kohlefilter werden seit Juli 2024 auch die restlichen Narkosegase gefiltert und in weiterer Folge recycelt.
Eine Narkoseform im Krankenhaus Braunau ist die inhalative Anästhesie. Die verwendeten Narkosegase (Sevofluran und Desfluran) haben allerdings ein hohes umweltschädigendes Potential. Diese Narkosegase werden in den meisten Fällen über ein klinikinternes Abluftsystem in die Atmosphäre abgegeben. „Erste Schritte zur Senkung der Emissionen waren der überwiegende Einsatz intravenöser Narkosemedikamente oder – falls doch Narkosegase zur Anwendung kommen mussten – die Reduktion des Frischgasflusses“, informiert Primar Dr. Florian Neuhierl, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie am Krankenhaus Braunau.
Wiederverwendung von Narkosegasen seit Juli 2024
Im Braunauer Spital kommen Narkosegase insgesamt nur noch bei wenigen Patientinnen und Patienten zum Einsatz, womit der Ausstoß in die Umwelt bereits erheblich reduziert werden konnte. Ein weiterer wichtiger Ansatz zur Reduktion der Emissionen ist die Wiederverwendung von Narkosegasen. „Seit Juli 2024 werden bei uns in Braunau Narkosegas-Absorbersysteme verwendet, die es ermöglichen, mittels Kohlefilter die restlichen Narkosegase zur filtern und in weiterer Folge zu recyceln. Bei uns ist das Narkosegas-Absorbersystem ‚Contrafluran‘ im Einsatz. Dieses System stellt ein neues Konzept im operativen Setting dar und hilft mit, den anästhesiologischen CO2-Fußabdruck nochmals deutlich zu verringern. Damit gelangen jetzt keine klimaschädlichen Gase aus unserer Anästhesie mehr in die Atmosphäre. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt zu einem klimafreundlichen Krankenhaus“, betont Primar Neuhierl.