Bereits im vergangenen Jahr haben Expertinnen und Experten aus dem Krankenhaus St. Josef in Braunau an den OÖ Tumorzentrumstagen teilgenommen. Jetzt ist das Braunauer Spital fixer Bestandteil des Tumorzentrums OÖ. Mit der Mitarbeit bei diesem landesweiten Netzwerk aller Spitäler kann auch bei seltenen Krebserkrankungen eine optimale wohnortnahe Versorgung sichergestellt werden.
„Egal wo Sie in Oberösterreich zu Hause sind – durch die Vernetzung der Spitäler im OÖ Tumorzentrum soll eine spitzenmedizinische und gleichzeitig wohnortnahe Betreuung garantiert werden. Durch unseren Beitritt zum OÖ. Tumorzentrum wollen wir diese optimale Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten am Krankenhaus St. Josef in Braunau auch bei seltenen Krebserkrankungen sicherstellen. Mit dem OÖ. Tumorzentrum kann man auf Spezialisten in allen Mitglieds-Krankenhäusern zugreifen. Die Behandlung erfolgt dann aber wenn möglich weiterhin bei uns im Krankenhaus Braunau“, sagt Prim. Dr. Florian Roitner, Abteilungsleiter der Inneren Medizin 2 am Krankenhaus Braunau.
Betreuung nach neuestem Stand der Wissenschaft
Die Erfolge in der Krebsforschung haben in den vergangenen Jahren zu einer zunehmenden Spezialisierung der Onkologie geführt. Für eine optimale Behandlungsqualität ist es heutzutage notwendig, dass jeder einzelne Patient/jede Patientin einen individuell zusammengestellten Behandlungsplan erhält, der von den auf die jeweilige Krebserkrankung spezialisierten Fachexpertinnen und -experten zusammengestellt wird. Durch die Vernetzung dieser Expertinnen und Experten über die Spitalsgrenzen hinweg kann onkologischen Patientinnen und Patienten in ganz Oberösterreich die bestmögliche Versorgung garantiert werden. Wohnortnahe Behandlung und spitzenmedizinische Versorgung ergänzen sich in diesem Netzwerk auf sinnvolle Weise. So wird eine optimale medizinische, pflegerische und psychosoziale Betreuung nach dem neuesten Stand der Wissenschaft sichergestellt.
Gemeinsame Leitlinien als Basis für den Behandlungserfolg
Grundlage der Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten in OÖ sind die Leitlinien des Tumorzentrums, die von Fachexpertinnen und -experten der Spitäler erstellt und mindestens einmal jährlich aktualisiert werden. Die ersten Leitlinien sind vor über zehn Jahren entstanden, mittlerweile sind es 60 Leitlinien. Alle Leitlinien werden auf der Website des Tumorzentrums veröffentlicht (www.tumorzentrum.at) und dienen als Grundlage für individuelle Behandlungsempfehlungen von Krebspatientinnen und -patienten.
Netzwerk von Fachexpertinnen und -experten
Eine Therapie, die heute noch aktueller Stand der Wissenschaft ist, kann es morgen aufgrund neuer Studienergebnisse schon nicht mehr sein. Es ist für den einzelnen Arzt/Ärztin kaum möglich, bei allen Krebserkrankungen auf dem Laufenden zu bleiben. Nur im Netzwerk der Fachexpertinnen und -experten ist dies möglich. Diese Entwicklung macht vor keinem Fachgebiet in der Onkologie halt. Nicht nur internistische Onkologen und Chirurgen müssen sich auf bestimmte Erkrankungen spezialisieren, sondern auch Expertinnen und Experten in der Pathologie, der Radiologie und der Strahlentherapie. Nur so können sie den modernen qualitativen Ansprüchen gerecht werden. Dazu gehört auch, dass bestimmte Verfahren, Eingriffe und Beurteilungen eine entsprechend hohe Expertise voraussetzen, um eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen.
Qualität in der Versorgung
Zur Aufgabe des Tumorzentrums gehört nicht nur die Förderung der Vernetzung der Fachexpertinnen und -experten und Erstellung von Leitlinien, sondern auch das Messen der Qualität der Behandlung. Grundlage ist die Erfassung des Krankheitsverlaufes jeder(s) einzelnen Krebspatientinnen und -patienten durch die Ärztinnen und Ärzte sowie Tumordokumentarinnen und -dokumentaren in der Tumordatenbank. Die Erfassung erfolgt nach exakten Vorgaben, die sich nach internationalen Vorgaben richten, beispielsweise hat jede Krebserkrankung ihre eigene Stadieneinteilung und Klassifikation.