Seit einem Jahr wurde der Endoprothetik-Roboter Mako der Firma Stryker bei der Implantation von Knieprothesen im Krankenhaus Braunau getestet. Nach 264 erfolgreichen Operationen hat das Braunauer Spital jetzt einen neuen, rund eine Million teuren Roboter erworben. Das Krankenhaus Braunau zählt damit österreichweit zu den Vorreitern in der Endoprothetik. Für alle, die mehr wissen wollen über Hüftendoprothesen, Knieendoprothesen und roboterassistierter Implantation von Knieprothesen, findet dazu am 7. November von 14.00 bis 16.00 Uhr in der KTM Motohall in Mattighofen eine öffentliche Informationsveranstaltung statt.
„Trotz erfolgreicher Operation und guten Einheilungsergebnissen waren vor der Einführung der roboterassistierten OP-Methode rund 20 Prozent der Patientinnen und Patienten mit dem Ergebnis ihres Knie-Implantats nicht zu 100 Prozent zufrieden oder es konnten die Erwartungen mit dem künstlichen Gelenk nicht erfüllt werden. Damit wollten wir uns als verantwortungsvolle Operateure nicht abfinden“, erklärt Prim. Dr. Jürgen Barth, Leiter der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie am Krankenhaus Braunau. „Die Erfahrungen, die wir in diesem Jahr mit der roboterassistierten OP-Methode gemacht haben, sind äußerst positiv. Die Patientinnen und Patienten können schneller mobilisiert werden und auch die Beweglichkeit des Kniegelenkes ist in den ersten Tagen nach der Operation deutlich besser.“
„Ich spüre, dass das mein Knie ist“
Besondere gute Fortschritte zeigten sich in den Kontrollen nach drei und sechs Monaten in der Ambulanz. Die Zufriedenheit mit der neuen Knieprothese ist deutlich gestiegen, auch die klinischen Untersuchungsbefunde der Kniegelenke – insbesondere hinsichtlich der Stabilität – haben sich verbessert. „‘Ich spüre, dass das mein Knie ist‘ – das ist eine Aussage, die ich mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Knieprothetik vor der roboterassistierten Technik nie gehört habe. Seit der Verwendung des Mako-Systems konnte ich mich bereits mehrfach über diese und ähnliche Aussagen von Patientinnen und Patienten freuen“, so Prim. Dr. Jürgen Barth.
Roboterassistierte OP-Technik für alle Patientinnen und Patienten
Große Vorteile der roboterassistierten OP-Technik sind das individuelle Platzieren der Prothese sowie die Schonung von sensiblen Strukturen. Ein Schneiden über die Knochengrenzen hinaus ist mit dem Roboter nicht möglich, somit werden alle umgebenden Weichteilstrukturen maximal geschont. Mittels einer speziellen CT-Untersuchung wird die OP präoperativ exakt geplant – schwierige Implantationen können daher schon im Vorfeld entsprechend vorbereitet werden. Der Mako-Roboter ermöglich mit diesen Planungsdaten dann eine sehr exakte Schnittführung und eine Positionierung der Prothese, die individuell für jede Patientin und jeden Patienten abgestimmt ist. Der Roboter schneidet dabei nicht eigenständig, es ist immer noch der Operateur, der die Säge bedient. Die Schnittebenen werden aber durch den Roboter vorgegeben. Auch das sehr zuverlässige Positionieren von Halbschlittenprothese mit dem Roboter ist ein weiterer großer Vorteil. Der Anteil der Halbschlittenprothese in Relation zu den Totalendoprothesen kann mit der roboterassistierten Technik deutlich erhöht werden. „Für mich ist es auch ein wesentlicher Punkt, dass alle Knieprothesen roboterassistiert implantiert werden und es keine Auswahl von Patientinnen und Patienten gibt, die roboterassistiert oder konventionell operiert werden. Allen unseren Patientinnen und Patienten steht die gleiche Technik zur Verfügung und wird von jedem Operateur mit dem gleichen Standard und dem gleichen Procedere implantiert“, betont Prim. Dr. Jürgen Barth.
Informationsveranstaltung am 7. November
Eine öffentliche Informationsveranstaltung zu den Themen Hüftendoprothesen, Knieendoprothesen und roboterassistierter Implantation von Knieprothesen findet am Donnerstag, dem 7. November, von 14.00 bis 16.00 Uhr in der KTM Motohall in Mattighofen statt. Veranstalter ist die Abteilung für Orthopädie und Traumatologie am Krankenhaus Braunau, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Referenten sind Ärzte der Abteilung.