Dabei handelt es sich um einen Vorfall von Darmwandanteilen durch vorbestehende Gefäßlücken der Darmwand, es bilden sich säckchenförmige Ausstülpung aus, die meist multipel vorkommen. Diese sog. Divertikel haben per se noch keinen Krankheitswert, können sich aber entzünden und dadurch Beschwerden bereiten.
Die Erkrankung tritt bei Patienten unter 40 Jahren selten (<5%) auf, bei Patienten über 80 Jahren in 60%, Sigmabeteiligung: 95-98%, ausschließlich Sigmabefall in 80%. Es handelt sich dabei um eine „Zivilisationskrankheit“, Alter, Bewegungsarmut, fettreiche, ballaststoffarme Kost, Übergewicht und Darmtonuserhöhung spielen eine entscheidende Rolle.
Symptome sind teils kolikartige Bauchschmerzen insbesondere im linken Unterbauch “Linksappendizitis“, Fieber, ein Leukozytenanstieg, Diarrhoen, Meteorismus oder chronische Obstipation.
Bei komplizierten Verläufen kann es zu einer Perforation mit Bauchfellentzündung (Peritonitis), Abszedierung, Fistelung zum Urogenitaltrakt, zur Haut, zu Stenose und auch relevanten Blutung kommen.
Therapie: Die Behandlung richtet sich nach dem jeweiligen Erkrankungsstadium. Primär erfolgt ein konservativer Therapieversuch, bei rezidivierenden oder persistierenden Beschwerden und Komplikationen wird die Operation (Entfernung des betroffenen Darmanteiles) meist minimal-invasiv laparoskopisch angeraten.